Projekt

CheckMyVA (zu deutsch: Analysiere meinen Sprachassistenten) zielt darauf ab, die Daten-souveränität und Datenhoheit von Nutzern von Sprachassistenten zu verbessern. Diese Ge-räte (Amazon Alexa, Google Assistant oder Apple HomePod) sind aus Sicht des Verbraucherschutzes problematisch, weil sie im häuslichen Bereich an besonders schützenswerten Orten aufgestellt werden, immer betriebsbereit sind und potenziell sämtliche Gespräche mit-hören (auch von Kindern und Besucherinnen). Dabei werden alle Interaktionen mit dem Gerät auf den Cloud-Systemen der Hersteller sowie den Servern von weiteren Diensteanbietern gespeichert. Zwar haben Verbraucherinnen durch die DSGVO das Recht, Auskunft über ihre gesammelten Daten zu erhalten sowie diese zu ändern oder zu löschen. Der dazu notwendige Prozess ist den meisten jedoch nicht bekannt und wenig praktikabel – zumal die Auskunft, wenn überhaupt, nur eine Sammlung von für Verbraucher*innen unverständlichen „Rohdaten“ zurückliefert.

Mit unserem Vorhaben wollen wir Verbraucherinnen die Einsicht in die Prozesse und Daten in diesen sensiblen Bereich vereinfachen. Hierzu soll eine, nach dem Design for All-Prinzip gestaltete Plattform erstellt werden, die Verbraucherinnen bei der Wahrnehmung ihrer DSGVO-Rechte unterstützt. Mit Hilfe gängiger Data-Science und KI-Methoden werden die Daten aufbereitet und nutzerzentriert visualisiert, um Verbraucherinnen dafür zu sensibilisieren, welche Verhaltensmuster sich in den Daten verstecken und für welche Zwecke diese Informationen durch Dritte genutzt werden können. Zudem soll den Verbraucherinnen mit-tels der Plattform ein einfaches Werkzeug an die Hand gegeben werden, mittels dessen sie ihre DSGVO-Rechte umsetzen und einfordern können, z.B. Daten löschen zu lassen oder das Einverständnis zur Datennutzung zu widerrufen.

Methodisch setzt das Projekt auf ein Living Lab mit einem qualitativen Sample von ca. 30 Haushalten. Ziel des Living Lab ist es, die Nutzungs- und Privacy-Praktiken zu erheben, mit den Verbraucher*innen zusammen die Anforderungen zu entwickeln sowie die Nutzung der prototypisch entwickelten Plattform unter realweltlichen Bedingungen zu erproben und deren Aneignung im Alltag zu studieren. Fraunhofer FIT koordiniert das Projekt und bringt seine Expertise im Bereich nutzerzentrierter Softwareentwicklung bei der Konzeption und Evaluati-on im Rahmen der Living Labs ein. Die Universität Siegen bringt ihr Fachwissen im Bereich Usable Privacy und Digital Consumer Analytics ein und setzt die Plattform in Kooperation mit den Start Up open.INC um, das zudem seine Expertise in der Visualisierung komplexer Da-ten miteinbringt.